Erschienen in:
01.11.2015 | Leitthema
Skoliose im Wachstumsalter
Von der Deformität zur Therapie
verfasst von:
A. Schulze, S. Schrading, M. Betsch, V. Quack, M. Tingart
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bis zu 6 % der Bevölkerung haben eine Skoliose. Steigendes Rückenschmerzrisiko, kosmetische Aspekte sowie restriktive Lungenfunktionsstörungen bei einem Cobb-Winkel > 80° und eine Progredienz nach Wachstumsabschluss bei Krümmungen > 50° indizieren konservative oder operative Therapiemaßnahmen. Diese leiten sich aus den Klassifikationen der Skoliose ab, die die Deformität, die Topographie derselben sowie das Lebensalter bei Erstdiagnose berücksichtigen.
Ziel
Überblick über die praxisrelevanten und gebräuchlichsten Klassifikationen und deren abgeleitete Therapie der Skoliose im Wachstumsalter
Ergebnisse
Während die radiographische Messung des Cobb-Winkels in der Frontalebene die Deformität unterscheidet, berücksichtigen die topographischen Einteilungen die Höhenlokalisation und die Form der Krümmung sowie das sagittale Wirbelsäulenprofil und dienen insbesondere der präoperativen Festlegung der Instrumentationshöhe. Die das Lebensalter berücksichtigenden Klassifikationen unterscheiden zwischen den sog. Early-onset-Skoliosen, die bis zum 10. Lebensjahr diagnostiziert werden, den Adoleszentenskoliosen, die bis zum Wachstumsabschluss entstehen, sowie adulten Skoliosen. Die Early-onset-Skoliosen werden dabei nochmals anhand ihres Alters, sowie ihrer Ätiologie subklassifiziert.
Schlussfolgerung
Die Einordnung der erhobenen klinisch-radiologischen Befunde in die vorgenannten Klassifikationen erleichtert die begründete Ableitung von Therapiemaßnahmen. In der heutigen Zeit sind die Klassifikationen, die klinisch-radiographische Parameter berücksichtigen, unverzichtbarer Bestandteil der modernen Skoliosetherapie.