Skip to main content

2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

18. Therapieversagen

verfasst von : Santiago Ewig

Erschienen in: Nosokomiale Pneumonie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Eine allgemein anerkannte Definition des Therapieversagens ist nicht verfügbar. Zu unterscheiden sind klinische Kriterien des Therapieansprechens (Entfieberung, Rückgang inflammatorischer Parameter, Stabilisierung oder Rückgang der Beatmungsintensität, hämodynamische Stabilisierung) sowie der Rückbildung der akuten Pneumonie; erstere können nach 72 h erstmals beurteilt werden, letztere erst innerhalb von 8–10 Tagen. Das Therapieversagen der nosokomialen Pneumonie ist mit annähernd 30 % ein häufiges Ereignis. Es ist mit einer ernsten Prognose verbunden und sollte daher eine umfangreiche Differentialdiagnostik erfahren. Muster des Therapieversagens umfassen die rasche Progredienz innerhalb der ersten 72 h (progressive pneumonia), das fehlende Ansprechen nach 72 h (nonresolving pneumonia) sowie das Therapieversagen nach initialem Ansprechen (sekundäres Therapieversagen). Ursachen können sein eine inadäquate kalkulierte antimikrobielle Therapie, gleichzeitig vorliegende andere Infektionsfoci oder nichtinfektiöse Ursachen sowie Ursachen, die mit der Immunantwort des Wirts in Zusammenhang stehen. Ursächliche Erreger entsprechen weitgehend dem für die jeweilige Behandlungseinheit gegebenen Spektrum; aber auch Fadenpilze und Herpesviren sind mögliche Erreger. Die diagnostische Evaluation sollte primär bronchoskopisch und durch Gewinnung einer bronchoalveolären Lavage (BAL) erfolgen. Transbronchiale Biopsien oder offene Lungenbiopsien können im Einzelfall erwogen werden. Histologisch ergeben sich am häufigsten eine Pneumonitis bzw. Fibrose und ein diffuser Alveolarschaden (DAD).
Metadaten
Titel
Therapieversagen
verfasst von
Santiago Ewig
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-49821-7_44

Delir bei kritisch Kranken – Antipsychotika versus Placebo

16.05.2024 Delir Nachrichten

Um die Langzeitfolgen eines Delirs bei kritisch Kranken zu mildern, wird vielerorts auf eine Akuttherapie mit Antipsychotika gesetzt. Eine US-amerikanische Forschungsgruppe äußert jetzt erhebliche Vorbehalte gegen dieses Vorgehen. Denn es gibt neue Daten zum Langzeiteffekt von Haloperidol bzw. Ziprasidon versus Placebo.

Eingreifen von Umstehenden rettet vor Erstickungstod

15.05.2024 Fremdkörperaspiration Nachrichten

Wer sich an einem Essensrest verschluckt und um Luft ringt, benötigt vor allem rasche Hilfe. Dass Umstehende nur in jedem zweiten Erstickungsnotfall bereit waren, diese zu leisten, ist das ernüchternde Ergebnis einer Beobachtungsstudie aus Japan. Doch es gibt auch eine gute Nachricht.

Darf man die Behandlung eines Neonazis ablehnen?

08.05.2024 Gesellschaft Nachrichten

In einer Leseranfrage in der Zeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology möchte ein anonymer Dermatologe bzw. eine anonyme Dermatologin wissen, ob er oder sie einen Patienten behandeln muss, der eine rassistische Tätowierung trägt.

Ein Drittel der jungen Ärztinnen und Ärzte erwägt abzuwandern

07.05.2024 Klinik aktuell Nachrichten

Extreme Arbeitsverdichtung und kaum Supervision: Dr. Andrea Martini, Sprecherin des Bündnisses Junge Ärztinnen und Ärzte (BJÄ) über den Frust des ärztlichen Nachwuchses und die Vorteile des Rucksack-Modells.

Update AINS

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.