Zusammenfassung
Das therapeutische Verfahren des Modelldarbietens wird auch als Imitationslernen oder Beobachtungslernen bezeichnet. In seiner einfachsten Form besteht es darin, dass ein Modell (z. B. ein Erwachsener) ein Verhalten zeigt, das von einem Kind beobachtet wird. Das beobachtende Kind muss das Modellverhalten wahrnehmen und behalten. Dieser erste Schritt wird als Aneignungsphase (Lernphase) bezeichnet. Das beobachtende Kind muss die Beobachtungen dann in eigenes Verhalten umsetzen. Die Voraussetzungen dafür müssen sich in der entsprechenden Umgebung (z. B. Schulklasse, Familie) befinden, und es muss ein Anreiz (Motivation) zur Ausführung bestehen. Diese Ausführungsphase ist eine zweite, wesentliche Phase des Modelllernens. Modelldarbietung wird therapeutisch unter verschiedenen Zielrichtungen eingesetzt. Am häufigsten sollen durch Modelllernen neue Fertigkeiten und Handlungsabläufe erworben werden.