Erschienen in:
12.04.2023 | Leitthema
Konzepte zur Gefäßvorbereitung („vessel preparation“) in der modernen Gefäßmedizin
Studienlage, Anwendungsgebiete und Limitationen
verfasst von:
Dr. med. Nikolaos Konstantinou, Konstantinos Stavroulakis, Jan Stana, Barbara Rantner, Tugce Öz, Mohamed Essa, Nikolaos Tsilimparis, Dimitrios Kapetanios
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
In der endovaskulären Therapie peripherer Arterien zeigen sich in den letzten Jahren, trotz großer Fortschritte, weiterhin Einschränkungen. Um diesen Einschränkungen, insbesondere der Entwicklung von Restenosen im mittelfristigen Verlauf, entgegenzuwirken, wurden spezielle medikamentenbeschichtete Ballons („drug-coated balloons“; DCBs) entwickelt, deren Wirksamkeit, insbesondere bei stark kalzifizierten Gefäßen, jedoch begrenzt ist. Aus diesem Grund werden vor der definitiven Versorgung mit DCBs oder medikamentenbeschichteten Stents („drug-eluting stents“; DES) verschiedene Behandlungsmodalitäten, die unter dem Allgemeinbegriff „Vessel Preparation“ bekannt sind, eingesetzt. Als Ziel haben die genannten Behandlungen die Plaquereduktion oder -modifikation, die in einer Reduktion der flusslimitierenden Dissektionen nach der Angioplastie sowie einer erhöhten Medikamentenaufnahme an der Gefäßwand resultieren. Mit vielversprechenden Ergebnissen spielen verschiedene Atherektomiegeräte, Spezialballonkatheter (Scoring‑, Cutting- und minimaltraumatische Ballons) sowie die endovaskuläre Lithotripsie eine wichtige Rolle bei der Gefäßvorbereitung. Allerdings haben diese Behandlungsmodalitäten auch Limitationen. Diese sind unter anderem hohe Anschaffungskosten, ein erhöhtes technisches Anforderungsniveau an den Behandler, sowie das Risiko von Komplikationen, die oftmals eine Bail-out-Lösung erfordern. In diesem Beitrag wird eine Übersicht der aktuellen Datenlage über die Gefäßvorbereitung mit den dazugehörigen Zielen, Indikationen und Einschränkungen dieser Behandlung vorgestellt.