Erschienen in:
13.06.2023 | Kolorektales Karzinom | Schwerpunkt: Kolorektales Karzinom - die Rolle der Pathologie
Colitis-ulcerosa-assoziierte Karzinogenese
Ein Update
verfasst von:
Prof. Dr. Daniela E. Aust, Gustavo B. Baretton, Ulrich Sommer
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Colitis ulcerosa (CU) ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die meist im Rektum beginnt, sich im Verlauf der Erkrankung kontinuierlich auf das gesamte Kolorektum ausdehnen und das terminale Ileum (sog. Backwash-Ileitis) mit einbeziehen kann. Ihre Ursachen sind noch nicht komplett verstanden, als wesentliche Einflussfaktoren werden eine veränderte Immunantwort, ein verändertes intestinales Mikrobiom, genetische Suszeptibilität und Umweltfaktoren diskutiert.
Patienten mit CU haben gegenüber der gleichaltrigen Normalbevölkerung ein erhöhtes Risiko, an einem kolorektalen Karzinom (KRK) zu erkranken. Das Risiko steigt mit zunehmender Erkrankungsdauer und -ausdehnung, bei frühem Erkrankungsbeginn, Entwicklung von Kolonstrikturen, intraepithelialen Neoplasien und bei gleichzeitigem Bestehen einer primär sklerosierenden Cholangitis.
Im Gegensatz zur sporadischen Adenom-Karzinom-Sequenz verläuft die CU-assoziierte Karzinogenese über eine Entzündung – intraepitheliale Neoplasie – Karzinom – Sequenz, in der genetische Alterationen bereits in der entzündlich veränderten Schleimhaut auftreten.
Im folgenden Beitrag werden der aktuelle Wissensstand zur CU-assoziierten Karzinogenese und mögliche Auswirkungen auf Prävention und Therapie zusammengefasst.