Zusammenfassung
Ausscheidungsstörungen sind häufige, heterogene Störungen des Kindesalters. Sie umfassen die Enuresis nocturna, die Harninkontinenz tags und die Enkopresis, jeweils mit verschiedenen Subformen. Eine genaue Diagnostik ist die Voraussetzung für eine spezifische Therapie. Die Standardurotherapie, die viele verhaltenstherapeutische Elemente enthält, bildet dabei die therapeutische Grundlage für alle Ausscheidungsstörungen. Bei der Enuresis nocturna sind darüber hinaus Dokumentation, apparative Verhaltenstherapie und das Medikament Desmopressin indiziert. Bei der Harninkontinenz tags richtet sich das spezifische Vorgehen nach der jeweiligen Subform. Bei der Enkopresis steht ein Toilettentraining im Vordergrund, das bei Obstipation mit Laxanzien kombiniert wird. Komorbide psychische Störungen sollten erfasst und separat behandelt werden. Eine leitliniengerechte Behandlung der Ausscheidungsstörungen ist hoch wirksam und kann meistens ambulant erfolgen. Sie sollte deshalb früh beginnen.