Die Anämie der chronischen Nierenerkrankung (aCKD, renale Anämie), ist mit erhöhter Morbidität und Mortalität und verminderter Lebensqualität assoziiert. Als wichtigster pathogenetischer Faktor gilt eine inadäquate endogene Erythropoetin (EPO)-Produktion, aber auch andere Faktoren, insbesondere ein absoluter Eisenmangel und/oder eine ineffektive Nutzung der Eisenspeicher (z.B. infolge von Entzündung und erhöhter Hepcidin-Spiegel), können eine entscheidende Rolle spielen. Die Behandlung beruht hauptsächlich auf der oralen oder intravenösen (i.v.) Eisen-Supplementierung sowie auf Erythropoese-stimulierenden Substanzen (ESA), auf die die renale Anämie jedoch häufig unzureichend anspricht. Zudem sind ESA mit kardiovaskulären Risiken assoziiert, vor allem wenn höhere ESA-Dosen eingenommen werden oder das Therapieziel in höheren Hämoglobin (Hb)-Spiegeln (>11,5 g/dl) besteht. Die oralen HIF (Hypoxie-induzierter Faktor)-PH (Prolyl-Hydroxylase)-Inhibitoren stimulieren die endogene EPO-Produktion, verbessern die Verfügbarkeit von Eisen und supprimieren die Hepcidin-Expression. Sie bieten dadurch eine wertvolle Erweiterung der therapeutischen Optionen. Im randomisierten Vergleich mit ESA waren HIF-PHI hinsichtlich sowohl der Hämoglobin (Hb)-Antwort als auch der kardiovaskulären Sicherheit nicht unterlegen.