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Erschienen in: Gefässchirurgie 6/2023

26.05.2023 | Geschichte der Gefäßchirurgie

William Harvey und seine Entdeckung des Blutkreislaufs anno 1628 – die Einzelheiten

verfasst von: Prof. Dr. Wolfgang Hach

Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 6/2023

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Zusammenfassung

Harveys Entdeckung des Blutkreislaufs gehört zu den „Meilensteinen der Medizin“. Schon die Ärzte der Antike wie Aristoteles, Hippokrates oder Galen machten sich Gedanken über das Fließen des Blutes, gelangten aber aufgrund der unzureichenden anatomischen Kenntnisse ihrer Zeit nicht zu einer befriedigenden Erklärung. Erst die Physiologie mit ihrer naturwissenschaftlich-experimentellen Denkweise führte im 17. Jahrhundert mit der Entdeckung des Blutkreislaufs durch Harvey zu einem Fortschritt von epochaler Bedeutung.
Harvey erlebte bei Fabricius ab Aquapendente in Padua die damals bestmögliche anatomische Ausbildung. Später untersuchte er unzählige Herzen an verschiedenen Tieren und Embryonen, um zu vergleichenden Ergebnissen zu gelangen. Man muss sich vorstellen, dass weder die Kapillaren oder Zellen noch die Bedeutung von Sauerstoff oder Kohlendioxid bei der Atmung bekannt waren. So konnte Harvey die Vorgänge des Stoffwechsels nur mit den Vermutungen der Antike erklären, mit dem Spiritus und der Lebenswärme. Seine Überlegungen und Forschungsergebnisse gab er in einem kleinen Bändchen anno 1628 auf der Frankfurter Buchmesse heraus.
Literatur
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Zurück zum Zitat Vesalius A (1543) De humani corporis fabrica libri septem. Opponius, Basel Vesalius A (1543) De humani corporis fabrica libri septem. Opponius, Basel
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Metadaten
Titel
William Harvey und seine Entdeckung des Blutkreislaufs anno 1628 – die Einzelheiten
verfasst von
Prof. Dr. Wolfgang Hach
Publikationsdatum
26.05.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Gefässchirurgie / Ausgabe 6/2023
Print ISSN: 0948-7034
Elektronische ISSN: 1434-3932
DOI
https://doi.org/10.1007/s00772-023-00999-1

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