Zusammenfassung
Tics sind unwillkürliche, rasche, wiederholte, nichtrhythmische motorische Bewegungen, die umschriebene Muskelgruppen betreffen (motorische Tics) oder vokale Produktionen, die plötzlich einsetzen und keinem offensichtlichen Zweck dienen (vokale Tics). In der Klassifikation wird zwischen der vorübergehenden Ticstörung, der chronischen motorischen oder vokalen Ticstörung und der Tourette-Störung unterschieden. Etwa 3–4 % aller Kinder zeigen chronische Symptome einer Ticstörung, die Prävalenz der Tourette-Störung liegt deutlich darunter. So gut wie immer liegt der Beginn der Ticsymptomatik in der Kindheit oder Adoleszenz, im Erwachsenenalter nimmt die Symptomatik meist ab. Der Einfluss genetischer Faktoren liegt bei 30–50 %. Sowohl Verhaltenstherapie als auch Pharmakotherapie sind wirkungsvoll. In der Verhaltenstherapie ist die Wirksamkeit der Methode der Reaktionsumkehr („habit reversal“) gut belegt. In der Pharmakotherapie haben sich Dopamin-2-Rezeptor-blockierende Medikamente bewährt.