07.02.2024 | Supportivtherapie | Leitthema
„Patient-reported outcomes“ in der Supportivtherapie
S3-Querschnittsleitlinien-Empfehlungen für ein systematisches Screening
verfasst von:
Prof. i. R. Dr. Birgitt van Oorschot
Erschienen in:
Die Onkologie
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Zusammenfassung
Hintergrund
Breit verstanden umfasst Supportivversorgung sowohl die onkologische Supportivtherapie als auch die unterstützend-therapeutischen Interventionen weiterer Fachgebiete und Disziplinen. Die organübergreifenden S3-Querschnittsleitlinien geben Orientierung für die Umsetzung. Sowohl zum Monitoring als auch zur Bedarfsscreening werden zunehmend auch Patientenselbsteinschätzungsfragebögen („patient-reported outcomes measures“, PROM) genutzt. Umfang und Redundanzen limitieren die Nutzung in der Routine. Eine aktuelle Entwicklung ist die Kombination einzelner Fragen aus validierten Fragebögen zu neuen PROM, um mit minimalem Aufwand gezielte patientenberichtete Gesundheitsinformationen („patient-reported outcomes“, PRO) zu erfassen.
Ziel der Arbeit
Ziel war die Darstellung des Bedarfs und der Empfehlungen zur Nutzung von PROM in den S3-Querschnittsleitlinien, ergänzt um internationale Empfehlungen. Aus den empfohlenen Fragebögen sollte ein Minimalset an Merkmalen für ein leitlinienkonformes Screening auf Belastungen, Symptomen oder Problemen zusammengestellt werden.
Material und Methoden
Gezielte Literaturrecherche, Analyse der deutschen S3-Querschnittsleitlinien und der dort empfohlenen PROM.
Ergebnisse
In den S3-Querschnittsleitlinien werden verschiedene PROM empfohlen, die eine unterschiedliche Anzahl von Merkmalen erfassen. Ein leitlinienkonformes Minimalset beinhaltet 12 Merkmale (psychosoziale Belastung, Angst, Depressivität, Fatigue, Schmerz, Luftnot, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Mundprobleme und sensorische Polyneuropathie) mit mindestens 15 Einzelfragen.
Schlussfolgerung
Die Zusammenstellung eines gemeinsamen Minimalsets aus Leitlinienempfehlungen war möglich. Funktionalität, wichtige körperliche Symptome/Einschränkungen und soziale/finanzielle Belange entfallen. Ein Delphi-Prozess könnte klären, inwieweit das Minimalset für eine patientenorientierte Supportivversorgung um weitere Merkmale ergänzt werden sollte.