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2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Steroidmyopathie

verfasst von : Prof. Dr. med. J. P. Sieb

Erschienen in: Komplikationen in der Neurologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Neuroimmunologische Erkrankungen müssen nicht selten lang andauernd und hochdosiert mit Glukokortikosteroiden behandelt werden. Eines der damit einhergehenden Therapierisiken ist die Entwicklung einer Steroidmyopathie. Häufig ist es schwierig, das Auftreten einer Steroidmyopathie von einer Akzentuierung der neuroimmunologischen Grunderkrankung differenzialdiagnostisch abzutrennen. Deshalb wird der Fall des 73-jährigen Herrn F. vorgestellt, der rasch innerhalb von Wochen eine Myasthenia gravis mit oropharyngealem Schwerpunkt entwickelt hatte. Nach einer zügigen Diagnosestellung wurde eine immunsuppressive Myasthenie-Therapie mit Azathioprin und Prednisolon eingeleitet, jedoch dann hausärztlich die Reduktion der Prednisolon-Tagesdosis versäumt. Herr F. kam zu uns mit einer Hüftgürtelschwäche. Eingehend wird diskutiert, warum hier auch ohne Muskelbiopsie von einer Steroidmyopathie auszugehen ist. Das Risiko einer Steroidmyopathie ist dosisabhängig. Meist kommt es erst nach Einnahme eines Prednison-Äquivalents von mehr als 30 mg/Tag über mehrere Monate hinweg allmählich zur Ausbildung der Steroidmyopathie. Bei Einsatz von fluorierten Steroiden, wie Dexamethason, ist das Risiko besonders hoch.
Literatur
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Metadaten
Titel
Steroidmyopathie
verfasst von
Prof. Dr. med. J. P. Sieb
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-47880-6_2

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