Zusammenfassung
Nach den bisherigen Studien scheint in der Sepsis und im septischen Schock, bei Reperfusion oder nach einer Reanimation ein Mangel an Selen und damit sekundär an wichtigen antioxidativen Mechanismen zu bestehen. Eine Selensubstitution ist daher als ein pathophysiologisch begründeter Ansatz in Studien überprüft worden, die nicht eindeutige Ergebnisse geliefert haben. Nach den neuesten Studien bei Patienten mit schweren Infektionen scheint die Substitution von Selen in pharmakologischen Dosierungen keinen Einfluss auf das Überleben der Patienten zu haben. Allerdings wurden in den Studien unterschiedliche Therapieregimes verwendet, die möglicherweise das Ergebnis beeinflusst haben. Aktuell kann die Substitution oder Therapie mit hoch dosiertem Selen nicht als eine Maßnahme empfohlen werden, die das Überleben von Patienten mit schweren Infektionen verbessert. Nebenwirkungen wurden in sämtlichen Studien nicht beobachtet.