Zusammenfassung
Schlafstörungen stellen ein häufiges Phänomen im Kindes- und Jugendalter dar. Vor allem Insomnien und Parasomnien kommen in dieser Altersgruppe häufig vor. Längsschnittstudien belegen, dass bei einem nicht unbedeutenden Anteil Ein- und Durchschlafprobleme persistieren und über mehrere Jahre bestehen bleiben können. Bisherige Studien unterstreichen die Bedeutung des Schlafes für die Entwicklung des Kindes. Aufgrund der Vielfalt der kindlichen Schlafprobleme sind individuelle Therapiestrategien notwendig unter Berücksichtigung des Entwicklungsalters. Da Schlafstörungen oft als Begleiterscheinungen bei körperlichen Erkrankungen und auch psychischen Störungen komorbid auftreten, ist zunächst eine differenzierte Diagnostik von entscheidender Bedeutung. Hierbei ist es wichtig, sich einen umfassenden Eindruck vom Kind, seiner Familie und dem Umfeld zu machen, um den häufig komplexen Ursachen gerecht zu werden. Die Durchführung eines Schlafprotokolls kann dazu beitragen, die Symptomatik zu objektivieren. Therapeutisch erweisen sich Schlafedukation, Schlafhygiene und spezifische Interventionen, wie kognitive Verfahren bei schlafbezogenen Ängsten, als hilfreich.