Erschienen in:
21.04.2023 | Prostatakarzinom | Leitthema
Herausforderungen in der Prostatabiopsie
Aus Sicht praktisch tätiger Urologinnen und Urologen und aus berufspolitischer Sicht
verfasst von:
Dr. Peter Kollenbach
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 5/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Prostatabiopsie ist Kerngebiet der Urologie und bei der Aufdeckung des häufigsten Karzinoms des älteren Mannes zentraler Baustein. Zunehmende Anforderungen an Hygiene und Qualität der Diagnostik wurden im aktuellen Vergütungssystem bei ambulanter Erbringung im GKV-System (Gesetzliche Krankenversicherung) nicht angepasst.
Fragestellung
Die Fragestellung bezieht sich auf die Beleuchtung der Ist-Situation der Prostatabiopsie, die Diskussion um die weitere Durchführbarkeit im ambulanten Setting und die berufspolitische Einschätzung und Erstellen eines Forderungskatalogs zur wirtschaftlichen Erbringung der Prostatabiopsie im GKV-System.
Material und Methode
Die Grundlagenarbeit und Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) unter Hinzuziehung der aktuellen geltenden S3-Leitlinie Prostatakarzinom und die Begutachtung föderalistisch geprägter Abrechnungsmodalitäten des GKV-Systems werden diskutiert.
Ergebnisse
Die Prostatabiospie ist unter den derzeitigen ambulanten Abrechnungsmöglichkeiten, den stetig angestiegenen Anforderungen an Qualität der Diagnostik, wie in der S3-Leitlinie Prostatakarzinom hinterlegt und der erforderlichen Hygiene nicht kostendeckend zu erbringen. Einer 2‑Klassen-Medizin wird durch Selbstzahlerleistungen für die verbesserte Diagnostik Vorschub gewährleistet.
Schlussfolgerung
Die Fachärzteschaft Urologie ist aufgerufen, Lösungswege aufzuzeigen. Die Prostatabiopsie muss als ambulante Operation gewertet und gegenfinanziert werden.