Zusammenfassung
Bei der Umweltmedizin handelt es sich nicht um eine klinische Disziplin. Wohl aber werden etwa vom Öffentlichen Gesundheitsdienst, von Gewerbeaufsichtsämtern und weiteren mit der Umwelt befassten Behörden primärpräventive Ansätze verfolgt werden müssen. Die „klassischen“ chemischen und physikalischen „Schadstoffe“ und Gefährdungen, über die vor 20 und 30 Jahren viel diskutiert worden ist, spielen heute eine geringere Rolle. Es gibt neue, oft persistente, also nur sehr langsam abbaubare Noxen, die in Mengen von Hunderttausenden und Millionen Tonnen jährlich produziert und freigesetzt werden: Duftstoffe (Nitromoschussubstanzen), Weichmacher (Phthalate), perfluorierte Tenside (PFT), Flammschutzmittel (polybromierte Diphenylether), Bisphenol A und viele Pflanzenschutzmittel (u. a. Glyphosat). Diese Substanzen haben z. T. kanzerogene und gentoxische Eigenschaften. Letztlich gibt es insbesondere für uns Kinderärzte ein gesellschaftliches Legat, für eine nachhaltige Entwicklung dieser Welt zu sorgen, sodass auch kommende Generationen nicht von anthropogen bedingten vermeidbaren Krankheiten bedroht werden. Unsere Welt muss „enkeltauglich“ bleiben.