Skip to main content

2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

51. Morbus haemolyticus neonatorum

verfasst von : Christian P. Speer

Erschienen in: Pädiatrie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Die häufigsten Ursachen für einen Morbus haemolyticus neonatorum sind Blutgruppenunverträglichkeiten zwischen Mutter und Fetus, die Rhesusinkompatibilität (Rh), die AB0-Erythroblastose und seltene Unverträglichkeiten gegen andere erythrozytäre Antigene (Kell, Duffy u. a.). Durch Übertritt von fetalen inkompatiblen Erythrozyten während der Schwangerschaft oder vorherige Transfusion mit nicht blutgruppengleichen Erythrozyten (Sensibilisierung) reagiert das mütterliche Immunsystem mit der Bildung spezifischer IgG-Antikörper. Diese Immunglobuline sind plazentagängig und binden sich nach Übertritt auf das Kind an spezifische Antigenstrukturen fetaler Erythrozyten. Die Folge ist ein vorzeitiger und vermehrter Abbau der fetalen Erythrozyten. Der Fetus beantwortet diese In-utero-Hämolyse mit einer Steigerung vorwiegend der extramedullären Blutbildung (Leber, Milz). Es gelangen unreife Erythrozyten (Erythroblasten) in die Blutbahn des Kindes. Das durch die gesteigerte Hämolyse anfallende indirekte Bilirubin wird über die Plazenta transportiert und vom hepatischen Enzymsystem der Mutter glukuronidiert und biliär ausgeschieden, selbst bei schwerer fetaler Hämolyse sind die Bilirubinkonzentrationen des Kindes intrauterin kaum erhöht.
Literatur
Zurück zum Zitat Browers HAA, van Ertbruggen I, Alsbach GPJ et al (1988) What is the best predictor of the severity of ABO-haemolytic disease in the newborn? Lancet 2:641–644 Browers HAA, van Ertbruggen I, Alsbach GPJ et al (1988) What is the best predictor of the severity of ABO-haemolytic disease in the newborn? Lancet 2:641–644
Zurück zum Zitat Chavez GF, Mulinare J, Edmonds LD (1991) Epidemiology of Rh hemolytic disease of the newborn in the United States. JAMA 265:3270–3274 Chavez GF, Mulinare J, Edmonds LD (1991) Epidemiology of Rh hemolytic disease of the newborn in the United States. JAMA 265:3270–3274
Zurück zum Zitat Cunningham AD, Hwang S, Mochly-Rosen R (2016) Glucose-6-phosphate dehydrogenase deficiency and the need for a novel treatment to prevent kernicterus. Clin Perinatol 43:341–354 Cunningham AD, Hwang S, Mochly-Rosen R (2016) Glucose-6-phosphate dehydrogenase deficiency and the need for a novel treatment to prevent kernicterus. Clin Perinatol 43:341–354
Zurück zum Zitat Hansen TW (2016) Kernicterus in neonatal jaundice – finding the needle in the haystack. Pediatr Crit Care Med 17:266–267 Hansen TW (2016) Kernicterus in neonatal jaundice – finding the needle in the haystack. Pediatr Crit Care Med 17:266–267
Zurück zum Zitat Johnson LH, Bhutani VK, Brown AK (2002) System-based approach to management of neonatal jaundice and prevention of kernicterus. J Pediatr 140:396–403 Johnson LH, Bhutani VK, Brown AK (2002) System-based approach to management of neonatal jaundice and prevention of kernicterus. J Pediatr 140:396–403
Zurück zum Zitat Kaplan M, Bromiker R, Hammerman C (2011) Severe neonatal hyperbilirubinemia and kernicterus: are these still problems in the third millennium? Neonatology 100:354–362 Kaplan M, Bromiker R, Hammerman C (2011) Severe neonatal hyperbilirubinemia and kernicterus: are these still problems in the third millennium? Neonatology 100:354–362
Zurück zum Zitat Maisels MJ (2009) Neonatal hyperbilirubinemia and kernicterus – not gone but sometimes forgotten. Early Hum Dev 85:727–732 Maisels MJ (2009) Neonatal hyperbilirubinemia and kernicterus – not gone but sometimes forgotten. Early Hum Dev 85:727–732
Zurück zum Zitat Matsunaga AT, Lubin BH (1995) Hemolytic anemia in the newborn. Clin Perinatol 22:803–828 Matsunaga AT, Lubin BH (1995) Hemolytic anemia in the newborn. Clin Perinatol 22:803–828
Zurück zum Zitat Poland RL (2002) Preventing kernicterus: almost there. J Pediatr 140:385–386 Poland RL (2002) Preventing kernicterus: almost there. J Pediatr 140:385–386
Zurück zum Zitat Rath ME, Smits-Wintjens VE, Walther FJ, Lopriore E (2011) Hematological morbidity and management in neonates with hemolytic disease due to red cell alloimmunization. Early Hum Dev 87:583–588 Rath ME, Smits-Wintjens VE, Walther FJ, Lopriore E (2011) Hematological morbidity and management in neonates with hemolytic disease due to red cell alloimmunization. Early Hum Dev 87:583–588
Zurück zum Zitat Trikalinos TA, Chung M, Lau J, Ip S (2009) Systematic review of screening for bilirubin encephalopathy in neonates. Pediatrics 124:1162–1171 Trikalinos TA, Chung M, Lau J, Ip S (2009) Systematic review of screening for bilirubin encephalopathy in neonates. Pediatrics 124:1162–1171
Zurück zum Zitat Watchko JF, Maisels MJ (2010) Enduring controversies in the management of hyperbilirubinemia in preterm neonates. Semin Fetal Neonatal Med 15:136–140 Watchko JF, Maisels MJ (2010) Enduring controversies in the management of hyperbilirubinemia in preterm neonates. Semin Fetal Neonatal Med 15:136–140
Metadaten
Titel
Morbus haemolyticus neonatorum
verfasst von
Christian P. Speer
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60300-0_53

Mit dem Seitenschneider gegen das Reißverschluss-Malheur

03.06.2024 Urologische Notfallmedizin Nachrichten

Wer ihn je erlebt hat, wird ihn nicht vergessen: den Schmerz, den die beim Öffnen oder Schließen des Reißverschlusses am Hosenschlitz eingeklemmte Haut am Penis oder Skrotum verursacht. Eine neue Methode für rasche Abhilfe hat ein US-Team getestet.

Ähnliche Überlebensraten nach Reanimation während des Transports bzw. vor Ort

29.05.2024 Reanimation im Kindesalter Nachrichten

Laut einer Studie aus den USA und Kanada scheint es bei der Reanimation von Kindern außerhalb einer Klinik keinen Unterschied für das Überleben zu machen, ob die Wiederbelebungsmaßnahmen während des Transports in die Klinik stattfinden oder vor Ort ausgeführt werden. Jedoch gibt es dabei einige Einschränkungen und eine wichtige Ausnahme.

Alter der Mutter beeinflusst Risiko für kongenitale Anomalie

28.05.2024 Kinder- und Jugendgynäkologie Nachrichten

Welchen Einfluss das Alter ihrer Mutter auf das Risiko hat, dass Kinder mit nicht chromosomal bedingter Malformation zur Welt kommen, hat eine ungarische Studie untersucht. Sie zeigt: Nicht nur fortgeschrittenes Alter ist riskant.

Begünstigt Bettruhe der Mutter doch das fetale Wachstum?

Ob ungeborene Kinder, die kleiner als die meisten Gleichaltrigen sind, schneller wachsen, wenn die Mutter sich mehr ausruht, wird diskutiert. Die Ergebnisse einer US-Studie sprechen dafür.

Update Pädiatrie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.