Erschienen in:
19.12.2023 | Makrohämaturie | Leitthema
Makrohämaturie im Kindes- und Jugendalter
verfasst von:
PD Dr. med. Kay Latta
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die Hämaturie fällt in der Regel nur bei einer Makrohämaturie früh auf. Diese ist im Kindesalter bei ca. der Hälfte der Betroffenen durch einen Harnwegsinfekt verursacht. In allen übrigen Fällen bedarf es einer sorgfältigen Diagnostik. Neben einer ausführlichen Anamnese besteht diese in der exakten Untersuchung des Urins (Mikroskopie, quantitative Bestimmung der Proteinurie mit Albumin [mg/g Kreatinin im Spontanurin]) und der Messung des Blutdruckes und schließt als primäre Bildgebung meist eine Sonographie ein. Eine invasive Diagnostik mittels Zystoskopie ist nur in Ausnahmen erforderlich. Ergeben sich Hinweise auf eine Glomerulonephritis, mag eine Nierenbiopsie indiziert sein. Bei Persistenz einer Mikrohämaturie für mehr als 6 Monate sollte ein Alport-Syndrom nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Auch das heterozygote Alport-Syndrom stellt eine mögliche Ursache einer chronischen Niereninsuffizienz dar.