Etwa 8 % aller Männer weisen ein hypoaktives sexuelles Verlangen auf ("hypoactive sexual desire disorder", HSDD). Hier könnte das Peptid Kisspeptin - ursprünglich als Produkt des Suppressorgens KISS1 für die Onkologie interessant - Abhilfe schaffen. Denn seine Wirkung ist nicht nur im Gehirn, sondern auch weiter unten zu beobachten, wie eine placebokontrollierte doppelblinde Studie im Cross-over-Design einer Arbeitsgruppe aus London zeigt. Beteiligt waren 37 Männer mit HSDD im mittleren Alter von 38 Jahren und mit im Schnitt normalem Body-Mass-Index [Mills EG et al. JAMA Netw Open 2023;6: e2254313]. 32 beendeten die Studie. In zwei Sitzungen mit einem Abstand von mindestens sieben Tagen erhielten sie entweder Kisspeptin oder Placebo infundiert. Dazu wurden sie visuellen erotischen Stimuli in Form von pornografischen Filmen ausgesetzt. Untersucht wurden die zerebralen Erregungszentren per funktioneller Magnetresonanztomografie (MRT), weiterhin wurde die penile Tumeszenz gemessen. Während die Männer kurze Pornos verfolgten, zeigte sich ein signifikanter Einfluss von Kisspeptin auf das neuronale sexuelle Verarbeitungsnetz. Auch der Penis schwoll signifikant. Zudem gaben die Männer an, sich beim Gedanken an Sex glücklicher zu fühlen als zuvor. Ein limitierender Faktor ist die Versuchsanordnung mit laufenden Infusionen. Das könnte verhindert haben, auch subtilere Effekte zu erfassen. Zudem waren alle Probanden Rechtshänder. Der Grund dafür ist die unterschiedliche Lateralisierung der neuronalen Funktion zwischen rechts- und linkshändigen Menschen, weswegen in Studien mit funktionellem MRT bevorzugt Rechtshänder aufgenommen werden. Ob sich die Resultate verallgemeinern lassen, muss erst noch in größeren Studien unter Einschluss weiterer Gruppen gezeigt werden. Die Studienautor*innen bescheinigen Kisspeptin das Potenzial zur pharmakologischen Erstlinientherapie für Männer mit HSDD.
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