Zusammenfassung
Lese-Rechtschreib- (LRS) und Rechenstörungen sind durch bedeutsame Defizite im Lesen, Rechtschreiben und/oder Rechnen bei sonst altersentsprechender Entwicklung gekennzeichnet. LRS tritt bei ca. 5 % der Kinder, vorzugsweise bei Jungen, auf. Rechenstörungen sind deutlich seltener (ca. 1,5 %), wobei vermehrt Mädchen betroffen sind. Kinder mit LRS bzw. Rechenstörungen zeigen gehäuft zusätzliche psychische Auffälligkeiten, insbesondere Aufmerksamkeitsstörungen. Gemessen an den Schulabschlüssen, der Schriftsprachentwicklung sowie dem Schweregrad psychischer Störungen im Erwachsenenalter ist die langfristige Prognose von LRS-Kindern ohne spezifische Förderung ungünstig. Analog gilt dies wahrscheinlich auch für Rechenstörungen. Bei der Behandlung ist ein frühes und symptomorientiertes Ansetzen an den spezifischen Defiziten notwendig. Die Therapie soll bei enger Kooperation mit Elternhaus und Schule mindestens ein- bis zweimal wöchentlich über wenigstens 1 Jahr durchgeführt werden.