Erschienen in:
23.01.2023 | Komplikationen der rheumatologischen Therapie | Leitthema
DMARD-Therapie und Hautkrebs
Erkennen, Stand des Wissens und Prävention
verfasst von:
Katharina Drerup, Dr. med. Ann-Sophie Bohne, Regine Gläser
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel der Arbeit
Epitheliale Tumoren unterscheiden sich im zellulären Ursprung, bei Risikofaktoren und Inzidenz sowie deren Behandlung. Inwiefern die Einnahme von „disease-modifying antirheumatic drugs“ (DMARDs) mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Hauttumoren assoziiert ist und für welche Wirkstoffe das Risiko unter Umständen höher ist, ist Inhalt dieses Beitrags. Zudem werden einige praxisrelevante dermatologische Empfehlungen für Rheumatolog*innen erläutert.
Methodik
Die häufigsten Tumoren der Haut werden hinsichtlich ihres zellulären Ursprungs in maligne Melanome (MM) und sog. „keratinocyte cancer“ (KC) unterteilt. Die klinische Präsentation dieser Tumoren unterscheidet sich, und auch das Risiko für ihre Entwicklung unter DMARD-Therapie variiert in Abhängigkeit vom Wirkstoff und der Tumorentität. Da Rheumatolog*innen diese Patient*innen häufig zu Verlaufskontrollen sehen, ist es daher essenziell, den klinischen Befund, aber auch die jeweiligen Risikofaktoren der Tumorentitäten zu kennen.
Ergebnisse
Eine allgemein gültige und zuverlässige Abschätzung des Risikos für die Entwicklung von epithelialen Hauttumoren unter DMARD-Therapie kann zum aktuellen Zeitpunkt aufgrund der Datenlage nur in Form von Tendenzen formuliert werden. In der entsprechenden Literatur zeigt sich, dass eine regelmäßige dermatologische Vorsorge empfohlen ist.
Diskussion
Patient*innen unter immunsupprimierender/-modulierender Therapie sollten zur Selbstinspektion der Haut angeleitet werden, regelmäßige dermatologische Vorsorgeuntersuchungen erhalten und zu konsequenten UV-Schutzmaßnahmen angeleitet werden. Nicht heilende oder rezidivierend blutende Läsionen sollten einer Probebiopsie zum Ausschluss/zur Diagnose eines epithelialen Hauttumors zugeführt werden, ebenso wie unklare entzündliche Läsionen, die unter Anwendung eines topischen Glukokortikosteroids nicht abheilen. Interdisziplinäres Arbeiten zwischen den Fachdisziplinen ist der Schlüssel zum Erfolg, um die maximale Lebensqualität bei möglichst niedrigem Risiko für die Entwicklung von epithelialen Hauttumoren für diese Patient*innen zu gewährleisten.