Erschienen in:
22.06.2021 | Kolorektales Karzinom | Leitthema
Diabetes und Gastroenterologie – Update 2021
Leber, Kolon und Pankreas bei Diabetes mellitus
verfasst von:
J. Bojunga, A. Beckerbauer
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Zusammenhänge zwischen Diabetes mellitus und gastroenterologischen Erkrankungen und Tumoren, wie nichtalkoholischer Steatohepatitis (NASH), hepatozellulärem Karzinom (HCC) oder Pankreatitis, sind lange bekannt. Zur genaueren Quantifizierung dieser gegenseitigen Ursache-Wirkungs-Beziehungen, aber auch zu Diagnostik- und Therapieoptionen findet sich aktuell eine Vielzahl neuer Studien. Diese wird im Folgenden zusammengetragen und diskutiert, um ein umfangreiches Update zur Schnittstelle der Diabetologie und Gastroenterologie darzubieten. Diabetes erhöht gastrointestinale Krankheitsrisiken wie beispielsweise das für eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) oder Pankreatitis. Umgekehrt gehen eben diese Erkrankungen auch mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher. Vor allem in Kombination mit gastrointestinalen Leiden ist die Inzidenz von Krebserkrankungen (hepatozelluläres Karzinom, kolorektales Karzinom, Pankreaskarzinom) bei Menschen mit Typ-2-Diabetes (T2DM) erhöht. Zur verbesserten Frühdiagnostik und Risikoprädiktion werden der NIS4®- und FIB-4-Score (FIB-4: „fibrosis 4“, auf 4 Laborparametern beruhender Score für Fibrose) sowie ein Nomogramm evaluiert. Zudem werden verschiedene Antidiabetika hinsichtlich positiver Effekte auf Prävention, Verlauf und Mortalität bei Komorbiditäten des Diabetes beleuchtet.