Partizipation
Qualitatives Stufenmodell
Dokumentenanalyse
Interviews
Kollektiv der Expert:innen
Ratingbogen
Best-Practice-Modell
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als formales Orientierungs- und Steuerungsmodell, das inhaltlich und konzeptionell offen und variabel gestaltbar ist,
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zur Systematisierung von Entscheidungen, Begründungen und Steuerung der Maßnahmen und Angeboten sowie deren Qualität durch abgestimmte Entscheidungen,
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der Konzeptualisierung von Athlet:innen (Wer-Dimension), sachlichen und sozialen Anforderungen (Was-Dimension) im Zusammenhang kontextualer Bedingungen sowie präferierten oder notwendigen Lehr-Lern-Settings (Wie-Dimension) für die Präventionspraxis,
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als Praxiswerkzeug zur Gestaltung und Umsetzung unter Berücksichtigung organisationaler und kontextualer Bedingungen (z. B. finanzielle, personelle oder gesetzliche Gegebenheiten),
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der Reflexion und Transparenzschaffung der Dopingprävention,
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als Anregung kontinuierlicher Zusammenarbeit mit den Athlet:innen durch andauernde Erhebungen empirischer Daten zu Bedarf, Bedürfnissen, Voraussetzungen und Lernerfolg.
Ergebnisse
Dokumentenanalyse
Interviews
Experten-Rating
Handlungsempfehlungen
1. Allgemeiner Einstieg in die Dopingprävention
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Aussagen
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1 | Als Teil von Dopingprävention sollten verstärkt legitime leistungsoptimierende Prozesse des Sports (z. B. Ernährung, Schlaf, Regeneration) thematisiert werden, um über dopingspezifische Themen (z. B. Verbotsliste, Nahrungsergänzungsmittel, etc.) hinaus aufzuklären |
2 | Dopingprävention sollte umfassend dopingbegünstigende Situationen innerhalb des Sports behandeln (z. B. familiäre Verpflichtungen, Notendruck in der Schule, finanzielle Abhängigkeiten), damit eine Sensibilisierung sozialer Einflüsse wahrscheinlicher wird |
3 | Dopingprävention sollte Athlet*innen unterstützen, individuelle Schutzfaktoren (z. B. Erkennen von Drucksituationen und diese abwenden) zu entwickeln, um den Umgang mit dopingbegünstigenden Situationen bewältigen zu können |
4 | Das Ausmaß einer verpflichtenden Athlet*innen-Einbindung in die Dopingprävention sollte durch die Beteiligten gemeinsam definiert werden |
5 | Damit Dopingprävention von den Athlet*innen als eigenständiger Bereich der Anti-Doping Arbeit wahrgenommen werden kann, sollte dessen unterstützender Charakter stärker hervorgehoben werden |
2. Zielstellung der Dopingprävention
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Aussagen
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6 | Die Einbindung in die nationalen Präventionsprogramme sollte bereits auf Ebene des Kinder- und Jugend-Breitensports ermöglicht werden, um frühestmöglich einen Beitrag zur Sensibilisierung der Werte des Sports zu leisten |
7 | Die nationalen Präventionsprogramme sollten Athlet*innen dazu befähigen, die Werte des Sports (z. B. Fairness, Chancengleichheit, Respekt) für eine Urteilsbildung reflektieren zu können |
8 | Die nationalen Anti-Doping Agenturen sollten Athletenvertreter*innen dazu ermächtigen, gleichberechtigt den Diskurs über die Relevanz bestehender Werte und Normen der Anti-Doping Arbeit mitzugestalten |
9 | Die Konzipierung der nationalen Präventionsprogramme sollte sich kontinuierlich an den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen (z. B. Bildungsgrad, Vorwissen, individuelle Lebenswelten) der Athlet*innen orientieren |
3. Gestaltung und Umsetzung der Dopingprävention
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Aussagen
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10 | Der Einstieg in die Dopingprävention sollte im Rahmen von Angeboten der nationalen Präventionsprogramme stattfinden (z. B. Webseite, Präsenzveranstaltung, Broschüren) |
11 | Um Athlet*innen besser unterstützen zu können, sollte die Athletenvertretung mit Hilfe der nationalen Präventionsprogramme weiter professionalisiert werden |
12 | Um die Anliegen der Athlet*innen an der Gestaltung der nationalen Präventionsprogramme über die bestehenden einzelnen Feedbacks hinaus einbringen zu können, sollten die Athletenvertreter*innen an Entscheidungsprozessen (z. B. Zieldefinitionen von Maßnahmen, Angebotsgestaltung, Themenauswahl) kontinuierlich beteiligt werden |
13 | Die Vertreter*innen der nationalen Präventionsprogramme sollten den Athletenvertreter*innen ihre Arbeitsvorhaben offenlegen (z. B. inhaltliche Änderungen, digitale Angebotserweiterung, Workshop-Anpassungen) |
14 | Die nationalen Präventionsprogramme sollten ausgewählte Themen (z. B. ADAMS, Whereabouts, Privatsphäre, Intimsphäre) ausführlicher behandeln, worüber ein reflektierter Umgang mit belastenden Situationen gestärkt werden kann |
15 | Die nationalen Präventionsprogramme sollten neben allgemeinen Fallbeispielen (z. B. Verhalten bei Krankheit oder Verletzung) dazu beitragen, dass Athlet*innen bei der Bewältigung von individuell belastenden Situationen (z. B. Erfüllung von Wettkampfnormen, Erwartungsdruck durch soziales Umfeld, Vereinbarkeit von Schule und Sport) unterstützt werden |
16 | Die Inhalte der nationalen Präventionsprogramme sollten weniger emotionalisierend („Doping ist unfair!“), stattdessen möglichst sachlich („Doping stellt einen Regelbruch im Wettkampfsport dar.“) gestaltet sein |
17 | Die Infoveranstaltungen der Präventionsprogramme sollten durch die NADOs in Workshop-Form umgestaltet werden, sodass Athlet*innen im Präsenzbereich aktiv eingebunden werden können |
18 | Um die Bedürfnisse der Athlet*innen zu berücksichtigen, sollten Workshop-Themen vorab von den Athlet*innen über Wahlverfahren ausgewählt werden können (z. B. durch Online-Umfragen) |
19 | Der E‑Learning-Bereich sollte sich in seiner Konzeption an die verschiedenen Bedürfnisse der Athlet*innen richten (z. B. Karrierestatus, Sportart, körperliche Einschränkungen) |
20 | Der E‑Learning-Bereich der nationalen Präventionsprogramme sollte durch die Bereitstellung unterschiedlicher Module die Bearbeitung individuell relevanter Themen ermöglichen (z. B. vor Wettkämpfen – Umgang mit Dopingkontrollen, Verletzungen im Training vermeiden; Athlet*in fühlt sich chronisch erschöpft – Schlaf, Ernährung, Stress) |
4. Sonstige Aussagen zur Dopingprävention
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Aussagen
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21 | Die nationalen Präventionsprogramme sollten die Kommunikation zwischen den Beteiligten fördern |
22 | Die nationalen Anti-Doping-Agenturen sollten transparent darstellen, an welcher Stelle eine Beteiligung der Athlet*innen in der Anti-Doping-Arbeit möglich ist |
23 | Die nationalen Präventionsprogramme sollten bis in den Breitensportbereich ihre digitalen Angebote erweitern |
WER-Ebene | Wünsche, Erwartungen, Bedürfnisse, Voraussetzungen, Motivation und Kenntnisse sind kontinuierlich und systematisch zu evaluieren (vgl. ISE der WADA, 2021) sowie die Akzeptanz bestehender Präventionsprogramme |
WIE-Ebene | Soziale Eingebundenheit fördern: Ergebnisse der unter WER-Ebene genannten Evaluation kontinuierlich aufgreifen und ggf. umsetzen Selbstbestimmung fördern: Variable, rollenspezifische (differenzierte) Bildungsangebote unterbreiten, die zur Partizipation, d. h. Mitgestaltung anregen Kompetenzerleben ermöglichen: Auf Interaktion angelegte Maßnahmen implementieren |
WAS-Ebene | Individuell relevante Themen sind konsekutiv-modulartig aufzubereiten, um Lernfortschritte zu nutzen. Dynamische Anpassungen auf Grundlage a) der kontinuierlich zu erfolgenden Evaluationsergebnisse gegenwärtiger Präventionspraxis, b) des sich entwickelnden Organisations-Selbst (z. B. Selbstverständnis der NADA) und c) des Präventionskontextes (z. B. Pandemie; Finanzierung) |
Selbstverständnis | Reflektion des Organisations-Selbst: Klarheit der handelnden Entscheider zu Werten, Normen und Zielen etc. (Ausrichtung) Öffnung gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen (Evidenz); Athlet:innen als Expert:innen auffassen |
Präventionskontext | Prüfung der rechtlichen, organisatorischen Rahmenbedingungen |
Praxis-Ebene bzw. Präventionspraxis | Planungs- und Reflexionsphase einbauen Einbezug der Athlet:innen (Wer) in die Planung, Durchführung und Evaluation (z. B. in Form von Vor- und Nachbereitung, Möglichkeit konstruktiver Kritik) Generelle Lernziele der Organisation (Selbst) benennen und in Einklang mit individuellen Lernzielen der Athlet:innen (Wer) bringen |