Zusammenfassung
Typisch für eine disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) bei Sepsis ist die Kombination aus massiver Thrombingenerierung und Thrombozytenaktivierung bei gleichzeitig stark beeinträchtigter Fibrinolyse
Die Gabe von Antithrombin (AT) bei Sepsis mit disseminierter intravasaler Gerinnung (DIC) stellt ein sinnvolles Behandlungskonzept dar, was sich auch in der Leitlinienempfehlung der Bundesärztekammer widerspiegelt (Supplementierung zur Erzielung von Normalwerten). Die Evidenzsicherung für dieses Therapiekonzept im Rahmen einer prospektiv randomisierten Studie steht aus.
Auch für die Heparingabe bei Sepsis mit DIC gibt es derzeit keine Evidenz. Aus forensischen Gründen kann aber auf eine adäquate Thromboseprophylaxe (physikalisch oder medikamentös) auch beim septischen Patienten nicht verzichtet werden. Bei einem Großteil der Patienten mit DIC liegt eine hämorrhagische Diathese vor (Kontraindikation für Heparin).