Erschienen in:
15.12.2022 | Originalien
Fistelexzision und primäre Sphinkterrekonstruktion
Eine retrospektive Analyse
verfasst von:
Felix Hemminger, Alexander Fieger, Katharina Beaumont, Reinhard Ruppert
Erschienen in:
coloproctology
|
Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Exzision von Analfisteln mit primärer Sphinkterrekonstruktion stellt ein viel diskutiertes Verfahren in der Fistelchirurgie dar. Ziel dieser retrospektiven Analyse ist die postoperative Beurteilung der Rezidivrate, Kontinenzleistung und der subjektiven Patientenzufriedenheit.
Methode
Untersucht wurden 153 Patientinnen/Patienten, die 1 Jahr nach einer Analfistel mittels Fistelexzision und primärer Sphinkterrekonstruktion anhand eines Fragebogens evaluiert wurden. Untersucht wurden Rezidivrate, anale Inkontinenz und Zufriedenheit.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 153 Patientinnen/Patienten analysiert. In 136 Fällen (89 %) waren die Fisteln kryptoglandulären Ursprungs, in 17 Fällen handelte es sich um Morbus-Crohn-assoziierte Fisteln. In Lagebeziehung zum Sphinkter wurden die Fisteln vom Operateur in 39 % als tief transsphinktär, 32 % als mittelhoch und 29 % als hoch transsphinktär klassifiziert. Zu einer primären Dehiszenz der Muskelrekonstruktion kam es in 6 % der Fälle. Eine Residualfistel innerhalb der ersten 8 Wochen postoperativ wurde in 9 % der Fälle beobachtet. Ein Rezidiv in einem Zeitraum von einem Jahr postoperativ war in 13 % zu verzeichnen. Fünf Jahre postoperativ lag die Rezidivrate bei 19 %. Bei den primären Fisteln kryptoglandulären Ursprungs lag die Rezidivrate nach 5 Jahren bei 9 %. 65 % der Patientinnen/Patienten gaben eine sehr gute Zufriedenheit an.
Schlussfolgerung
Die Fistelexzision mit primärer Sphinkterrekonstruktion gilt als Verfahren mit einer niedrigen Rezidivrate unter Inkaufnahme eines höheren Risikos für eine eingeschränkte Kontinenzleistung. Unsere Beobachtungen bestätigen die vergleichsweise niedrige Rezidivrate bei akzeptabler postoperativer Kontinenzleistung und hoher Zufriedenheit der Patientinnen/Patienten.