Anti-IL23-Therapie lindert früh belastende Symptome bei Colitis ulcerosa

In den Studien LUCENT-1 und -2 führte Mirikizumab gegenüber Placebo zu mehr und länger anhaltenden klinischen Remissionen bei moderater oder schwerer Colitis ulcerosa nach Versagen vorangegangener Therapien [1]. Schon früh ist für die Betroffenen ein Vorteil spürbar. Schon zwei Wochen nach Beginn der Induktionstherapie mit dem selektiven Interleukin-23-Antikörper Mirikizumab (300 mg i.v. alle vier Wochen) zeigten sich signifikante Verbesserungen bei für Patienten relevanten Endpunkten im Vergleich zu Placebo, berichtete Prof. Dr. Axel Dignaß von der Medizinischen Klinik I des Agaplesion Markus Krankenhauses in Frankfurt am Main. Insgesamt dauerte die Induktionsphase im Rahmen der LUCENT-1-Studie zwölf Wochen. Alle Patientinnen und Patienten, die auf Mirikizumab angesprochen hatten, erhielten in der Studie LUCENT-2 erneut randomisiert eine Erhaltungstherapie mit Mirikizumab oder Placebo über 40 Wochen. Antikörper-Induktion wirkt rasch... In der Mirikizumab-Gruppe waren gegenüber der Placebo-Gruppe bereits zwei Wochen nach der ersten Injektion Stuhlfrequenz (p=0,035), rektale Blutungen (p=0,001) und imperativer Stuhldrang (p=0,004) signifikant verbessert. Danach wurde die Differenz bei jeder Folgeuntersuchung größer und war zu jedem Zeitpunkt der Induktionsphase für die Mirikizumab-Gruppe signifikant günstiger (jeweils p<0,001). Auch das symptomatische Ansprechen zeigte bereits zwei Wochen nach Therapiebeginn einen signifikanten Vorteil für Mirikizumab im Vergleich zu Placebo (p=0,003). Nach zwölf Wochen lag die Rate der Patientinnen und Patienten mit symptomatischem Ansprechen in der Mirikizumab-Gruppe bei 72,0%, in der Placebo-Gruppe bei 52,4%. Eine symptomatische Remission erreichten nach zwölf Wochen 45,5% vs. 27,9% der Patientinnen und Patienten in den beiden Gruppen. Hier war ab Woche 4 der Unterschied signifikant. Warum auch in der Placebo-Gruppe ein relativ gutes Ansprechen in der Induktionsphase festzustellen war, ist laut Dignaß unklar. Wahrscheinlich spielt die Hintergrundmedikation eine Rolle. Empfehlung der Redaktion DGVS 2023 Viszeralmedizin-Kongress 2023 11.-16. September 2023 | Hamburg Auch im hohen Alter spricht nichts gegen eine Koloskopie und weder CED noch Zöliakie sind ein Grund auf Kinder zu verzichten – das waren zwei Themen beim diesjährigen Viszeralmedizin-Kongress. Ebenfalls berichtet wurde über eine Anti-IL23-Therapie bei Colitis ulcerosa und eine neue Methode in der Therapie von Analfisteln bei Morbus Crohn. Wir waren vor Ort, unsere Berichterstattung finden Sie in unserem Kongressdossier. ... und anhaltend In der LUCENT-2-Studie zur Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf Mirikizumab zeigte sich bei Fortführung der Antikörper-Therapie ein stabil reduzierter imperativer Stuhldrang, während in der Placebo-Gruppe der Stuhldrang wieder zunahm. Nach 40 Wochen wiesen 42,9% der Patientinnen und Patienten unter Mirikizumab keinerlei oder nur einen minimalen imperativen Stuhldrang auf, in der Placebo-Gruppe 25,0% (p<0,001). Eine symptomatische Remission blieb meist bestehen, wenn Mirikizumab weiter verabreicht wurde. Nach 40 Wochen Erhaltungstherapie lag die Rate symptomatischer Remissionen bei 71,0%, während sie in der Placebo-Gruppe auf 39,7% sank (p<0,001). Die Remissionsraten für Stuhlfrequenz und rektale Blutungen zeigten einen ähnlichen Verlauf. Eine normalisierte Stuhlfrequenz wiesen in Woche 40 der LUCENT-2-Studie 75,1% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Antikörpertherapie-Gruppe und 44,7% derjenigen in der Placebo-Gruppe auf (p<0,001). Die entsprechenden Raten für eine Remission rektaler Blutungen lagen in Woche 40 bei 79,7% vs. 49,7% (p<0,001). basierend auf: Dignaß A et al: „Early and Sustained Symptom Control with Mirikizumab in Patients With Moderately to Severely Active Ulcerative Colitis in the LUCENT Phase 3 Clinical Trial Program“, Viszeralmedizinkongress 2023, Hamburg, 11.-16.09.2023.

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