Zusammenfassung
Chronische Bewusstseinsstörungen betreffen zwar relativ wenige Menschen, bergen aber enormen ethischen Sprengstoff. Eine akribische Differenzierung zwischen vegetativem Zustand und minimalbewusstem Zustand ist genauso wichtig wie eine sorgfältige Prognosestellung nach neuestem Stand der Wissenschaft. Die Entscheidungsfindung in Bezug auf Therapiemaßnahmen, speziell lebenserhaltende Therapie, muss Patientenwohl und Patientenautonomie ins Zentrum rücken, wobei in Bezug auf das Patientenwohl weniger die bloße Existenz des Bewusstseins, sondern die Frage nach Leiden und Lebensqualität auf lange Sicht im Vordergrund steht. Aus ethischer Sicht sind auch die Angehörigen der Betroffenen besonders zu unterstützen, da ihre Belastung außerordentlich ist.