Zusammenfassung
Die biliopankreatische Diversion (BPD) ist eine malabsorptive bariatrische Operation. Prinzipiell handelt es sich um eine Roux-en-Y-Rekonstruktion mit großem Restmagen und sehr kurzem Common Channel (50 cm). Dieser Eingriff wird nur selten vorgenommen. Durch die duodenale Exklusion und die lange biliopankreatische Schlinge in Kombination mit dem kurzen Common Channel kommt es zu komplexen hormonellen und metabolischen Veränderungen, die die Gewichtsreduktion und die Remission von Komorbiditäten positiv beeinflussen. Langfristig bietet die BPD eine effektive und sichere Gewichtsreduktion und exzellente Remissionsraten eines Typ-2-Diabetes mellitus. Dafür wird jedoch ein im Vergleich zum Standard-Magenbypass erhöhtes Nebenwirkungsprofil (Durchfälle, Fettstühle, Malabsorption mit Mangelerscheinungen etc.) in Kauf genommen. 1979 wurde die BPD erstmals von dem Italiener Nicola Scopinaro beschrieben. Italien ist auch das einzige Land, in dem dieser Eingriff in relevanten Zahlen durchgeführt wird.