Operationsziel. Achsenkorrektur des Genu valgum mit einer suprakondylären Verschiebeosteotomie. Übungsstabile Osteosynthese mit einer Winkelplatte unter Kompression der Fragmente. Indikationen. Suprakondyläre Valgusfehlstellung des Kniegelenks bei guter Gelenkfunktion und röntgenologisch weitgehend erhaltenen Gelenkflächen des medialen Femur- und Tibiakondylus. Kontraindikationen. Weit fortgeschrittene Gonarthrose. Atrophischer Knochen. Ungenügende Mitarbeit des Patienten zu erwarten. Operationstechnik. Hautschnitt an der Oberschenkelaußenseite. Darstellung und – falls erforderlich – Neurolyse des Nervus peroneus. Der Musculus vastus lateralis wird vom Septum intermusculare laterale abgelöst. Subperiostale Darstellung des Femurs. Markieren der Höhe der Osteotomie und Plattenklinge mit Kirschner-Drähten. Kontrolle im Röntgenbildverstärker. Vortreiben des Plattensitzinstruments in den Femurkondylus. Mit der oszillierenden Säge wird das Femur quer osteotomiert. Verschieben und Einstauchen der Fragmente. Entfernen des Plattensitzinstruments. Einsetzen der Rechtwinkelplatte. Kompression der Fragmente mit dem Plattenspanner und Komplettierung der Osteosynthese. Weiterbehandlung. Frühe funktionelle Nachbehandlung; temporäre Ruhigstellung des Kniegelenks in der übungsfreien Zeit mit einer abnehmbaren Schiene für 8 Wochen. Täglicher Einsatz einer motorisierten Bewegungsschiene, bis 90° Beugefähigkeit des Kniegelenks erreicht. Thromboseprophylaxe. Krankengymnastik mit isometrischen Anspannungsübungen, aktiven und geführten Bewegungsübungen. Teilbelastung der Gliedmaße mit 20–25 kg und zwei Unterarmgehstützen bis zur knöchernen Heilung. Das Implantat kann nach 12 Monaten entfernt werden. Ergebnisse. Bei 29 von 31 Patienten in einem Durchschnittsalter von 58 (36–80) Jahren und suprakondylären Femurosteotomien zur Korrektur eines Genu valgum war im Mittel 14,1 (10,1–24,4) Jahre postoperativ eine wesentliche Funktionsverbesserung zu beobachten. Bei zwei Patienten ist inzwischen eine Knieprothese implantiert worden.