Erschienen in:
17.07.2023 | Ästhetische Dermatologie | Leitthema
Lipohyperplasia dolorosa
Über Fake und Fakten, Klinik und Untersuchung
verfasst von:
Prof. hon. (Univ. Puebla) Dr. med. Manuel E. Cornely
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Lipohyperplasia dolorosa, auch unter dem Misnomer „Lipödem“ bekannt, ist ein vor über 80 Jahren erstmals beschriebenes Krankheitsbild, das in den letzten 25 Jahren zunehmend mehr in den Praxen, aber auch in den ansonsten in der Wissenschaft seltenen lymphologischen Gesprächszirkeln im Fokus steht. Leider beschleunigt die Diskussion in den sozialen Medien saltatorisch die Menge vermeintlicher Erkenntnis, ein ungewöhnliches Vorgehen in der ansonsten langsam und sorgfältig fortschreitenden Wissenschaft. Mediale Einflüsse und erhebliche wirtschaftliche Interessen kalibrieren und verschärfen den Fokus, trüben damit aber auch den Blick auf die Erkrankung vieler Frauen. Dabei ist die klinische Untersuchung simpel, sie führt bei klarem Erscheinungsbild und mit wenigen Palpationen zur eindeutigen Diagnose, die auch die Differenzialdiagnosen, hier im Besonderen die Adipositas, ausgrenzen. Die Therapie sollte immer nur einer eindeutigen Diagnose folgen. Steht die Diagnose einmal korrekt, ist sie unumkehrbar und bedeutet für die Patientin eine lebenslange leidvolle Veränderung der Lebensqualität. Sorgfältigkeit ist also – wie immer – vornehmste Pflicht des Diagnostikers.