Zusammenfassung
Schätzungen zufolge leidet in Europa ein Drittel der 11-Jährigen unter Übergewicht oder Adipositas. Entstehung und Aufrechterhaltung können über ein multifaktorielles Modell, bestehend aus genetischen Faktoren, Umweltbedingungen und Aspekten des Lebensstils, nachvollzogen werden. Folglich wird eine multimodale Behandlung innerhalb des familiären Systems empfohlen. Die Binge-Eating-Störung (BES) hat sich als Störungsbild im DSM-5 in der Gruppe der Fütter- und Essstörungen im Erwachsenenalter etabliert. Aktuelle Forschung zeigt, dass die diagnostischen Kriterien auch für Kinder/Jugendliche gültig sind, wobei empfohlen wird, die Kriterien mit mehr Spielraum anzuwenden, da sich das Störungsbild im Kindeshalter als heterogen erweist. Komorbid zur BES zeigen sich häufig Störungen der Impulskontrolle und Emotionsregulation. Für Kinder/Jugendliche mit BES liegen Behandlungsempfehlungen vor, jedoch noch keine systematisch überprüften Behandlungsprogramme.