Frühe Diagnose und Therapie kann Lebensqualität deutlich verbessern

Acne inversa ist eine schwere, häufig übersehene Hauterkrankung. Und sie ist auch ein Fall für Gynäkolog*innen. Denn diese haben beste Voraussetzungen, die Acne inversa früh zu erkennen. So können sie der Patientin eine Odyssee ersparen, indem sie bei Verdacht frühzeitig an Dermatolog*innen überweisen. Das ist umso wichtiger, als sich mit einem adäquaten Therapieregime die Lebensqualität der Patient*innen deutlich verbessern lässt. Die Acne inversa, auch als Hidradenitis suppurativa bezeichnet, ist eine chronisch entzündliche, follikuläre Hauterkrankung, welche die Lebensqualität erheblich einschränkt [1, 2]. Typisch für das klinische Bild sind entzündete Knoten, Fisteln und Abszesse in den Intertrigines. Die für die Patient*innen sehr belastende Hauterkrankung wird häufig gar nicht oder fehldiagnostiziert. Zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und der Diagnosestellung können Jahre vergehen. Viel zu lange unerkannt In einer prospektiven, multizentrischen, nicht interventionellen Querschnittsstudie in Deutschland wurde die Zeit bis zur Diagnose ermittelt [1]. Ausgewertet wurden Daten von 394 erwachsenen Menschen mit Acne inversa, die bei Dermatolog*innen in Behandlung waren. Die durchschnittliche Dauer von der Manifestation der ersten Symptome bis zur Diagnose „Acne inversa“ lag bei 10,0 ± 9,6 Jahren. Während dieser Zeit suchten die Patient*innen im Mittel mehr als drei Ärzt*innen auf, am häufigsten aus der Fachrichtung Allgemeinmedizin, Dermatologie, Chirurgie und Gynäkologie – und wurden im Mittel mehr als dreimal fehldiagnostiziert. Die Verzögerung der Diagnosestellung war länger bei jungen Betroffenen und bei Nichtraucher*innen. Am häufigsten wurde die richtige Diagnose von Dermatolog*innen gestellt [1]. Auch eine repräsentative populationsbasierte Analyse auf der Basis von Versichertendaten zeigt die Ignoranz gegenüber der Erkrankung. Sie weist darauf hin, dass die Prävalenz der Acne inversa in Deutschland deutlich unterschätzt und die Krankheit häufig übersehen wird: In Deutschland wurde eine Prävalenz von 0,03% ermittelt, was z.B. im Vergleich zu Prävalenzwerten aus Frankreich (1%) und Dänemark (2,1%), die durch populationsbasierte Umfragen bestimmt wurden, zu gering erscheint [2]. Je nach Studie wird die Prävalenz im Bereich von 0,03%–4% angegeben [2]. Antientzündliche Therapie mit Adalimumab Die frühe Diagnose der Acne inversa ist wichtig, da zwar keine Heilung möglich ist, die Lebensqualität durch die zur Verfügung stehenden operativen und medikamentösen Therapieoptionen jedoch deutlich verbessert werden kann. Eine Option ist die antientzündliche Therapie mit dem Biologikum Adalimumab, das in zwei Phase-III-Studien bei Acne inversa wirksam war [3] und inzwischen auch als Biosimilar zur Verfügung steht. In beiden Studien wurden die Patient*innen 1:1 randomisiert entweder wöchentlich mit 40 mg Adalimumab oder Placebo über zwölf Wochen behandelt. Primärer Endpunkt war ein klinisches Ansprechen mit einer um mindestens um 50% reduzierten Zahl an Abszessen oder inflammatorischen Knoten, ohne eine Zunahme an Abszessen oder Fisteln. In der ersten Studie waren 307 Patient*innen, in der zweiten Studie 326 Patient*innen eingeschlossen. Die Ergebnisse zeigen einen klaren Vorteil für das Biologikum: Das klinische Ansprechen in Woche zwölf war in beiden Studien unter Adalimumab signifikant höher als unter Placebo (41,8% versus 26,0%; p=0.003; und 58,9% versus 27,6%; p<0,001; Abb. 1). Abb. 1 Ansprechen von Patient*innen mit Acne inversa auf eine Therapie mit Adalimumab im Verlauf von zwölf Wochen (modifiziert nach [3]) Springer Medizin Verlag GmbH × Schwere Nebenwirkungen waren in allen Studiengruppen selten und vergleichbar. Zugelassen ist Adalimumab seit 2015 zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven Acne inversa bei Erwachsenen und Jugendlichen ab einem Alter von zwölf Jahren, die unzureichend auf eine konventionelle systemische Therapie ansprechen. Interview Gynäkologische Praxis: beste Voraussetzungen, um die Acne inversa zu erkennen Prof. Dr. Falk G. Bechara, Leiter des Internationalen Centrums für Hidradenitis suppurativa/Acne inversa (ICH) der Universitätshautklinik Bochum Katholisches Klinikum Bochum × Prof. Dr. Kamran Ghoreschi, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin Oliver Hallmaier × Prof. Dr. Johannes Wohlrab, Leitender Oberarzt an der Klinik für Dermatologie und Venerologie, Universitätsklinikum Halle (Saale) Johannes Wohlrab × Die Behandlung der Acne inversa ist eine Domäne der Dermatologie – bei der frühzeitigen Diagnosestellung kommt aber informierten Gynäkolog*innen eine Schlüsselrolle zu. Drei erfahrene Dermatologen liefern im Interview Hintergrundinformationen rund um dieses vielschichtige Krankheitsbild, beschreiben, wie sich eine Acne inversa erkennen lässt und weshalb Gynäkolog*innen dabei so essenziell sind. Dabei zeigt sich auch: Eine enge Zusammenarbeit zwischen Gynäkologie und Dermatologie ist für die optimale Versorgung essenziell. Was ist eine Acne inversa? Bechara: Bei der Acne inversa handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, welche die Follikel betrifft, zu spezifischen, typischen Läsionen führt und progredient verläuft. Sie manifestiert sich vor allem in den Intertrigines, also submammär und axillär, aber auch im Genitoanalbereich. Typisch sind Abszesse, die auch Sekret absondern, sowie entzündliche Knoten, meist subkutan, die sehr schmerzhaft sein können. Im Verlauf, und das ist das Besondere an dieser Erkrankung, geht das entzündliche Stadium über in massive Gewebeschäden in Form von Fisteln und Narben. Gibt es einen Zusammenhang mit der Acne vulgaris? Bechara: Nein, die beiden Krankheitsbilder müssen komplett voneinander getrennt werden! Sie haben nichts miteinander zu tun, weder in der Pathophysiologie noch vom klinischen Bild her oder bei der Therapie. Gibt es Risikofaktoren? Bechara: Die Acne inversa betrifft vor allem Frauen, die etwa zwei Drittel der Patient*innen ausmachen. 30–40% der Betroffenen haben eine familiäre Form der Erkrankung, bei der häufig auch erstgradig Verwandte betroffen sind. Viele Patient*innen mit Acne inversa weisen zudem eine Adipositas auf. Das gilt vor allem bei jungen Mädchen. Auch Rauchen gehört zu den Risikofaktoren. Adipöse junge Mädchen, die rauchen, gehörten danach zur Risikogruppe. Welchen Einfluss hat die Acne inversa auf die Lebensqualität? Ghoreschi: Alle Hauterkrankungen sind für die Mitmenschen sichtbar. Das ist unangenehm und die Betroffenen leiden darunter. Bei der Acne inversa kommen vor allem bei Knoten und Fisteln noch Schmerzen hinzu. Wenn Abszesse Sekret und Eiter absondern, können unangenehme Gerüche entstehen, auch für das Gegenüber. Das kennen wir bei keiner anderen Hauterkrankung. Zusätzlich stigmatisierend ist die Acne inversa deshalb gerade auch beim Sport, der Sexualität und der Partnersuche. Das alles beeinträchtigt die Lebensqualität. Lebensqualitätsindices zeigen eine vergleichbare Einschränkung der Lebensqualität wie durch die Psoriasis. Wie ist die epidemiologische Lage in Deutschland? Wohlrab: Da die Acne inversa in den vergangenen Jahren in den Fokus des Interesses in der Dermatologie gerückt ist, gibt es dazu vergleichsweise viele Daten, die allerdings extrem streuen. Nach neuen epidemiologischen Daten, die der Versorgungsforscher in der Dermatologie Prof. Dr. Matthias Augustin zusammengefasst hat, erkranken 5–70 pro 100.000 Personen. Die Prävalenz wird mit 4% angegeben, die der Psoriasis mit 2%. Betrachtet man nur die schweren Formen, scheint mir der Wert allerdings zu hoch. Tatsache aber ist: Die Acne inversa ist eine in ihrer Häufigkeit unterschätzte Erkrankung. Die Acne inversa ist eine in ihrer Häufigkeit unterschätzte Erkrankung. Wie ist die Versorgung in Deutschland? Bechara: Wir haben einige Leuchtturmzentren. Aber die Zahl der Zentren und der Schwerpunktpraxen, die sich der Versorgung von Menschen mit Acne inversa verschrieben haben, ist insgesamt noch zu klein. Aus Sicht der Dermatologie würde ich sagen, sie ist flächendeckend gut, aber in vielen anderen Bereichen, etwa in den Hausarztpraxen oder in der Gynäkologie, ist die Awareness noch nicht so hoch. Ein Problem ist, dass die Acne inversa in der Versorgung deutlich komplexer ist als etwa Psoriasis oder atopische Dermatitis. Denn wir haben es nicht nur mit einer chronischen Entzündung zu tun, sondern, bei mittelgradig bis schwerer Erkrankung, auch mit dem Übergang in eine Gewebezerstörung, die einen operativen Eingriff erfordert. Das macht die Versorgung komplizierter und schwieriger. Wie lässt sich die Versorgungssituation weiter verbessern? Ghoreschi: Aktuell wird die europäische S1-Leitlinie überarbeitet. Das ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Wichtig ist es auch, die Patient*innen umfassend über die Erkrankung aufzuklären. Sie haben häufig neben der Acne inversa noch andere Probleme, die adressiert werden müssen. Wir brauchen also auch einen ganzheitlichen Ansatz. Und wir brauchen Zentren, die auch notwendige radikale operative Maßnahmen umsetzen können. Wohlrab: Wir müssen auch das Besondere der Acne inversa erkennen: Es handelt sich um eine chronisch entzündliche Systemerkrankung mit autoimmunologischem Hintergrund. Anders als bei weiteren entzündlichen Erkrankungen der Haut besteht hier die Option zur operativen Sanierung. Deshalb muss die medikamentöse Therapie in ein komplexes Versorgungsmanagement der Erkrankung integriert werden. Dies ist wesentlich von der Schwere der Erkrankung abhängig und bedarf einer langfristig tragenden Versorgung durch Spezialisten. Welche Prognose haben Menschen mit Acne inversa? Ghoreschi: Der regelhafte Verlauf scheint eine Progression zu sein. Die Krankheit wird also schwerer und komplexer. Rezidive können nach erfolgreichen operativen Eingriffen, aber auch nach einer zunächst effektiven medikamentösen Therapie auftreten. Es gibt aber auch Patient*innen, die mehrere Jahre in einem Krankheitsstadium verharren. Zudem gibt es lokalisierte Formen, etwa in den Achselhöhlen. Nach erfolgreicher Therapie haben Betroffene dann oft über viele Jahre Ruhe. Wir vermeiden es allerdings grundsätzlich, von Heilung zu sprechen, denn letztlich handelt es sich bei der Acne inversa um eine chronische systemische Erkrankung mit einer Schwächung des Follikelepithels. Und die bleibt bestehen. Ziel der Therapie ist daher nicht die Heilung, sondern die Patient*innen so zu versorgen, dass sich das Krankheitsbild stabilisiert und sie ein annähernd normales Leben führen können. In Deutschland dauert es bis zu zehn Jahre, bis diese Hauterkrankung richtig diagnostiziert und von Spezialisten gesehen wird. Die Acne inversa wird meist spät erkannt. Wo liegen die Fallstricke? Ghoreschi: In Deutschland dauert es nicht selten bis zu zehn Jahre, bis diese Hauterkrankung richtig diagnostiziert und von Spezialisten gesehen wird. Dann haben die Patient*innen bereits ein jahrelanges Doctor-Hopping hinter sich. Nicht selten gibt es Fehldiagnosen. Bechara: Dazu gehören Follikulitis, Furunkulose, Entzündungen nach der Nassrasur, aber auch Fistelleiden oder eine Entzündung der Gesäßfalte (Sinus pilonidalis). Welchen Stellenwert haben Gynäkolog*innen bei der Diagnose? Bechara: Eigentlich sind Gynäkolog*innen die perfekte Facharztgruppe, um die Acne inversa zu erkennen. Doch es fehlt noch die Awareness. Die Krankheit tritt bereits Ende der zweiten Lebensdekade auf. Bei der üblichen klinischen Untersuchung können Gynäkolog*innen die entzündeten Knoten, Fisteln und Entzündungen im Anogenitalbereich und den Achselhöhlen feststellen. Ghoreschi: Hausärzt*innen werden dagegen den Genitalbereich kaum regelhaft inspizieren. Hinzu kommt, dass junge Patientinnen die Frauenarztpraxis ohnehin häufig wegen Hautproblemen aufsuchen, um sich die „Pille“ verordnen zu lassen. Und die Patientin kommt meist regelmäßig. Das heißt, Gynäkolog*innen sind in der idealen Position, um die Diagnose Acne inversa zu stellen. Für die Therapie sollten sie die Patientinnen idealerweise in die dermatologische Praxis überweisen. So unkompliziert ist die Diagnose! Die klinische Diagnose einer Acne inversa lässt sich anhand des Dreisäulenmodells stellen: Was: entzündete, rezidivierende Knoten, Abszesse und Fisteln Wo: in den Intertrigines Wie oft: zweimal innerhalb von sechs Monaten Welche Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung? Wohlrab: Für die medikamentöse Therapie werden von der S1-Leitlinie, die aktuell überarbeitet wird, immunmodulierende Antibiotika und der TNF(Tumornekrosefaktor)-alpha-Inhibitor Adalimumab empfohlen. Adalimumab ist der erste Wirkstoff, der für die Therapie der Acne inversa explizit zugelassen ist. Allerdings nicht für die frühen Stadien, obwohl man sich das wünschen würde. Empfohlen wird deshalb, mit den immunmodulatorisch aktiven Antibiotika Rifampicin und Clindamycin zu beginnen, wobei Clindamycin sehr gut gewebegängig ist und deshalb Vorteile in der Pharmakokinetik hat. Schwere Krankheitsbilder werden dann mit Adalimumab behandelt, allerdings in der doppelten der für andere Indikationen üblichen Dosierung, und im fließenden Übergang dann operativ. Die Einführung von Biosimilars, hier Adalimumab, hat dazu geführt, dass aufgrund der geringeren Kosten mehr Patient*innen mit dem wirksamen TNF-alpha-Inhibitor versorgt werden können. In der Leitlinie wird noch eine topische antibiotische Therapie empfohlen. Das ist aber nicht mehr zeitgemäß, sowohl mit Blick auf die Penetrationskinetik, als auch auf die Resistenzsituation topischer Antibiotika. Wann entscheiden Sie sich für eine medikamentöse, wann für eine operative Therapie? Bechara: Das ist keine Konkurrenzsituation. Es muss eine klare Identifikation des individuellen Zustands erfolgen. Alles, was irreversibel geschädigt ist, muss operativ entfernt werden. Medikamente haben in dieser Situation keinen Effekt. Es kann sein, dass eine Läsion chirurgisch entfernt werden muss, andere Läsionen bei der gleichen Person medikamentös behandelt werden können. Wichtig ist eine individualisierte Therapie der einzelnen betroffenen Areale. So können sich submammär Läsionen im Stadium Hurley I finden, axillär Läsionen im Stadium III. Die zur Verfügung stehenden Optionen müssen dann lokalisationsspezifisch ausgewählt und eingesetzt werden. Kleinere Operationen können dann in operativen Schwerpunktpraxen durchgeführt werden. Großflächige komplexe Operationen sind ambulant aber nicht darstellbar. Auch wenn sich Nekrosen und Fistelungen entwickelt haben, kommt man um eine Operation nicht herum. Wichtig ist eine individualisierte Therapie der einzelnen betroffenen Areale. Mit Adalimumab steht das erste Biologikum für die Therapie der Acne inversa zur Verfügung. Was bedeutet das für die Patient*innen? Bechara: Es ist das einzige dafür zugelassene Biologikum und bringt schon einen enormen Benefit für Menschen mit Acne inversa, da es den Schmerz reduziert, die Lebensqualität und die Arbeitsproduktivität verbessert. Das kann man gar nicht genug betonen. Die Daten der Zulassungsstudie waren überzeugend: Etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen sprach an mit einer mindestens 50%igen Reduktion der Entzündung. Die Real-Life-Daten sind noch etwas besser, mit einem Anteil an Respondern zwischen 60–70%. Eine komplette Erscheinungsfreiheit wie etwa bei der Psoriasis lässt sich allerdings bei der Acne inversa nicht erreichen. Die Verträglichkeit ist akzeptabel. Und obwohl es sich um eine Hochdosistherapie handelt, bricht nur ein geringer Teil der Patient*innen die Therapie wegen Nebenwirkungen ab. Was möchten Sie Ihren Kolleg*innen aus der Frauenheilkunde bezüglich der Diagnose der Acne inversa mit auf den Weg geben? Bechara: Die Acne inversa ist einfach zu erkennen (siehe Kasten). Es handelt sich um eine klinische Diagnose. Wir benötigen keine Blutmarker, keine Biomarker und keine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung. Bei Knoten, Abszessen und Fisteln in den genannten intertriginösen Arealen mit mindestens zwei Schüben innerhalb von sechs Monaten ist der Verdacht auf eine Acne inversa hoch und die Patientin sollte an eine dermatologische Praxis überwiesen werden. Ghoreschi: Wir benötigen eine gute Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen aus dem Bereich Gynäkologie. Literatur Kokolakis G et al., Dermatology 2020, 236:421–430 Kirsten N et al., J Eur Acad Dermatol Venereol 2020, 34:174–179 Kimball AB et al., N Engl J Med 2016, 375:422–434 Hulio 40 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze Hulio 40 mg Injektionslösung im Fertigpen ▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Wirkst.: Adalimumab. Zusammens.: 40 mg Adalimumab je 0,8 ml Injektionslösung als Einzeldosis in einer Fertigspritze od. Fertigpen, hergestellt als rekombinanter monoklonaler Antikörper in Ovarialzellen d. Chinesischen Hamsters. Sonst. Bestandt. m. bekannt. Wirk.: 38,2 mg Sorbitol (E420). Sonst. Bestandt.: Mononatriumglutamat, Methionin, Polysorbat 80, Salzsäure zur pH Einstell., Wasser f. Injekt.-zwecke. Anw.: • In Kombination m. Methotrexat: Bei mäßiger bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis b. Erwachs., die nur unzureichend auf krankheitsmodifizierende Antirheumatika, einschl. Methotrexat, angesprochen haben. Bei schwerer, aktiver u. progressiver rheumatoider Arthritis b. Erwachs., die zuvor nicht m. Methotrexat behandelt worden sind. Anwendung als Monotherapie b. Unverträglichk. ggü. Methotrexat, od. wenn die weitere Behandl. m. Methotrexat nicht sinnvoll ist. Reduziert i. Kombination m. Methotrexat das Fortschreiten d. radiologisch nachweisb. strukturellen Gelenkschädigungen u. verbessert die körperl. Funktionsfähigk.. • Aktive polyartikuläre juvenile idiopathischen Arthritis i. Kombination m. Methotrexat b. Pat. ab 2 Jahren, die nur unzureichend auf ein od. mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs) angesprochen haben. Anwendung als Monotherapie bei Unverträglichk. gegenüber Methotrexat od., wenn die weitere Behandl. m. Methotrexat nicht sinnvoll ist. Bei jünger als 2 Jahre alten Pat. wurde Adalimumab nicht untersucht. • Aktive Enthesitis-assoziierte Arthritis b. Pat. ab 6 Jahre u. älter m. unzureichendem Ansprechen b. einer konventionellen Therapie od. b. Unverträglichk. ggü. einer solchen Therapie. • Schwere aktive ankylosierende Spondylitis b. Erwachs., die nur unzureichend auf eine konventionelle Therapie angesprochen haben. • Schwere axiale Spondyloarthritis ohne Röntgennachweis einer AS, aber m. objektiven Anzeichen d. Entzündung durch erhöhtes CRP u./od. MRT, b. Erwachs., die nur unzureichend auf nicht steroidale Antirheumatika angesprochen haben od. bei denen eine Unverträglichk. ggü. diesen vorliegt. • Aktive u. progressive Psoriasis-Arthritis b. Erwachs. mit unzureichenden Ansprechen auf eine vorherige Basistherapie. Adalimumab reduziert das Fortschreiten d. radiologisch nachweisb. strukturellen Schädigungen d. peripheren Gelenke bei Pat. m. polyartikulären symmetrischen Subtypen d. Erkrank. u. verbessert die körperliche Funktionsfähigk.. • Mittelschwere bis schwere chronische Plaque-Psoriasis bei Erwachs., die Kandidaten f. eine systemische Therapie sind. • Schwere chronische Plaque-Psoriasis b. Kindern u. Jugendl. ab 4 Jahre m. unzureichendem Ansprechen auf eine topische Therapie u. Phototherapie od. bei Nichteignung für diese Therapien. • Mittelschwere bis schwere aktive Hidradenitis suppurativa (HS) b. Erwachs. u. Jugendl. ab 12 Jahren mit unzureichendem Ansprechen auf e. konventionelle systemische HS-Therapie. • Mittelschwerer bis schwerer, aktiver Morbus Crohn b. Erwachs., die trotz vollständ. u. adäquater Therapie m. einem Kortikosteroid u./od. einem Immunsuppressivum nicht ausreichend angesprochen haben od. bei Unverträglichk. ggü. einer solchen Therapie od. b. Kontraindikation für eine solche Therapie. • Mittelschwerer bis schwerer, aktiver Morbus Crohn b. Kindern u. Jugendl. ab 6 Jahre m. unzureichendem Ansprechen b. einer konventionellen Therapie, einschließl. primärer Ernährungstherapie u. einem Kortikosteroid u./od. einem Immunsuppressivum, od. bei Unverträglichk. ggü. einer solchen Therapie od. b. Kontraindikation für eine solche Therapie. • Mittelschwere bis schwere aktive Colitis ulcerosa b. Erwachs. m. unzureichendem Ansprechen auf eine konventionelle Therapie, einschließlich Kortikosteroide u. 6-Mercaptopurin (6-MP) od. Azathioprin (AZA), od. Unverträglichk. ggü. einer solchen Therapie od. b. Kontraindikation für eine solche Therapie. • Mittelschwere bis schwere aktive Colitis ulcerosa b. Kindern u. Jugendl. ab 6 Jahre m. unzureichendem Ansprechen auf eine konventionelle Therapie, einschließlich Kortikosteroide u./od. 6-Mercaptopurin (6-MP) od. Azathioprin (AZA), od. Unverträglichk. ggü. einer solchen Therapie od. b. Kontraindikation für eine solche Therapie. • Nicht infektiöse Uveitis intermedia, Uveitis posterior u. Panuveitis b. Erwachs. m. unzureichendem Ansprechen auf Kortikosteroide, eine Kortikosteroid sparende Behandl. benötigen od. für die eine Behandl. mit Kortikosteroiden nicht geeignet ist. • Chronische nicht infektiöse Uveitis anterior b. Kindern u. Jugendl. ab 2 Jahre m. unzureichendem Ansprechen auf eine konventionelle Therapie od. bei Unverträglichk. gegenüber einer solchen Therapie od. Nichteignung für eine konventionelle Therapie. Gegenanz.: Überempfindlichkeit gg. d. Wirkstoff od. e. d. sonst. Bestandt.. Aktive Tuberkulose od. andere schwere Infektionen wie Sepsis u. opportunistische Infektionen. Mäßige bis schwere Herzinsuffizienz. Nebenw.: Sehr häufig: Infekt. d. Respirationstraktes einschl. unterer u. oberer Respirationstrakt, Pneumonie, Sinusitis, Pharyngitis, Nasopharyngitis u. virale Herpespneumonie; Leukopenie einschl. Neutropenie u. Agranulozytose, Anämie; erhöhte Blutfettwerte; Kopfschm.; Abdominalschm., Übelk. u. Erbrechen; Erhöhung d. Leberenzyme; Hautausschl. einschl. schuppender Hautausschl.; Muskuloskelettale Schmerzen; Reaktion a. d. Injekt.-stelle einschl. Erytheme a. d. Injekt.-stelle. Häufig: Systemische Infekt. einschl. Sepsis, Candidiasis u. Influenza, intestinale Infekt. einschl. viraler Gastroenteritis, Haut- u. Weichteilinfekt. einschl. Paronychie, Zellgewebsentzünd., Impetigo, nekrotisierender Fasciitis u. Herpes zoster, Ohrinfekt., Mundinfekt. einschl. Herpes simplex, Mundherpes u. Zahninfekt., Genitaltraktinfekt. einschl. vulvovaginaler Pilzinfekt., Harnwegsinfekt. einschl. Pyelonephritis, Pilzinfekt., Gelenkinfekt.; Hautkrebs außer Melanom einschl. Basalzellkarzinom u. Plattenepithelkarzinom, gutart. Neoplasma; Leukozytose, Thrombozytopenie; Überempfindlichk., Allergien einschl. durch Jahreszeiten bedingte Allergie; Hypokaliämie, erhöhte Harnsäurewerte, abweichende Natriumwerte i. Blut, Hypokalzämie, Hyperglykämie, Hypophosphatämie, Dehydratation; Stimmungsschwank. einschl. Depression, Ängstlichk., Schlaflosigk.; Parästhesien einschl. Hypästhesie, Migräne, Nervenwurzelkompression; eingeschränk. Sehvermögen, Konjunktivitis, Blepharitis, Anschwellen d. Auges; Schwindel; Tachykardie; Hypertonie, Hitzegefühl, Hämatome; Asthma, Dyspnoe, Husten; Blutung. i.Gastrointestinaltrakt, Dyspepsie, gastroösophageale Refluxkrankheit, Sicca-Syndrom; Verschlechterung od. neuer Ausbruch v. Psoriasis einschl. palmoplantarer pustulöser Psoriasis, Urtikaria, Blutergüsse einschl. Purpura, Dermatitis einschl. Ekzem, Onychoclasis, Hyperhidrose, Alopezie, Pruritus; Muskelkrämpfe einschl. Erhöh. d. Blut-Kreatinphosphokinase; eingeschränkte Nierenfunkt., Hämaturie; Brustschm., Ödeme, Fieber; Koagulations- u. Blutungsstör. einschl. Verläng. d. partiellen Thromboplastinzeit, positiver Nachweis v. Autoantikörpern einschl. doppelsträngiger DNA-Antikörper, erhöhte Blutwerte f. Lactatdehydrogenase; beeinträchtigte Wundheilung. Gelegentlich: Neurologische Infekt. einschl. viraler Meningitis, opportunistische Infekt. u. Tuberkulose einschl. Kokzidioidomykose, Histoplasmose u. komplexe Infekt. durch Mycobacterium avium, bakterielle Infekt., Augeninfekt., Divertikulitis; Lymphom, solide Organtumoren einschl. Brustkrebs, Lungentumor u. Schilddrüsentumor, Melanom; idiopathische thrombozytopenische Purpura; Sarkoidose, Vaskulitis; zerebrovaskuläre Zwischenfälle, Tremor, Neuropathie; Doppeltsehen; Taubheit, Tinnitus; Myokardinfarkt, Arrhythmie, dekompensierte Herzinsuffizienz; Aortenaneurysma, arterieller Gefäßverschluss, Thrombophlebitis; Lungenembolie, interstitielle Lungenerkr., chronisch-obstruktive Lungenerkr., Pneumonitis, Pleuraerguss; Pankreatitis, Dysphagie, Gesichtsödeme; Cholecystitis u. Cholelithiasis, Fettleber, erhöhte Bilirubinwerte; nächtliches Schwitzen, Narbenbildung; Rhabdomyolyse, systemischer Lupus erythematodes; Nykturie; Erektile Dysfunktion; Entzündung. Selten: Leukämie; Panzytopenie; Anaphylaxie; Multiple Sklerose, demyelinisierende Erkrankungen (z.Bsp. Optikusneuritis, Guillain-Barré-Syndrom); Herzstillstand; Lungenfibrose; Darmwandperforation; Hepatitis, Reaktivierung Hepatitis B, Autoimmunhepatitis; Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Angioödem, kutane Vaskulitis, lichenoide Hautreaktion; lupusähnliches Syndrom. Nicht bekannt: Hepatosplenales T-Zell-Lymphom, Merkelzellkarzinom, Kaposi-Sarkom; Leberversagen; Verschlecht. d. Sympt. Dermatomyositis, Gewichtszunahme. Weitere Hinweise siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Stand: Mai 2021 Mylan S.A.S., 117 Allée des Parcs, 69800 Saint-Priest, Frankreich. Kontaktadresse in Deutschland: Mylan Healthcare GmbH, Zweigniederlassung Bad Homburg v.d. Höhe, Benzstraße 1, 61352 Bad Homburg v.d. Höhe. Impressum „Acne inversa – Frühe Diagnose und Therapie kann Lebensqualität deutlich verbessern“ Literaturarbeit Bericht: Dr. Beate Fessler, München Artikel gedruckt in „Der Gynäkologe“ 10/2021, Band 54, Heft 10, Oktober 2021 und „gynäkologie + geburtshilfe“, Band 26, Heft 7, Oktober 2021 Mit freundlicher Unterstützung der Mylan Germany GmbH (A Viatris Company), Troisdorf Corporate Publishing (verantwortl. i. S. v. § 55 Abs. 2 RStV): Ulrike Hafner, Tiergartenstraße 17, 69121 Heidelberg Redaktion: Dr. Annette Schilling Springer Medizin Verlag GmbH Heidelberger Platz 3 14197 Berlin Tel: 0800 7780 777 (kostenfrei) | +49 (0) 30 827 875 566 Fax: +49 (0) 30 827 875 570 E-Mail: kundenservice@springermedizin.de Die Springer Medizin Verlag GmbH ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Nature Geschäftsführung: Fabian Kaufmann, Dr. Cécile Mack, Dr. Hendrik Pugge Handelsregister Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 167094 B Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 230026696 © Springer Medizin Verlag GmbHDie Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. PDF: Acne inversa - Frühe Diagnose und Therapie kann Lebensqualität deutlich verbessern

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