Suizid ist ein komplexes Phänomen, das auch von Umweltfaktoren beeinflusst wird. Wie Temperatur und die Suizidrate zusammenhängen, haben französische Forschende über einen Zeitraum von 1968 bis 2016 untersucht. Hierbei erfassten sie insgesamt 502.017 Suizide. Den Ergebnissen nach nahm die Suizidrate monatlich von Januar bis Juni tendenziell zu, sank im Sommer und stieg im Herbst wieder an. Bei der Temperatur beobachteten die Forschenden eine gleichförmige Verbindung mit einem Anstieg der Suizidrate um 6,1 % pro 1° C-Erhöhung. Das Risiko war für Frauen etwas geringer als für Männer. Dieser Zusammenhang schwand allerdings in den Jahren 1968-1984 und 1985-2000. Scheinbar passt sich die Bevölkerung der Hitze an. Als Grund vermutet das Team veränderte Aktivitäten, die zu einem Rückgang sozialer Kontakte und zu depressiven Episoden führen können. Vorherige Studien ergaben, dass der Serotoninspiegel bei Personen, die Suizid begangen haben, etwas erniedrigt war. Der Spiegel sinkt auch mit steigender Temperatur. Wie der Klimawandel die Suizidrate beeinflussen wird, bleibt offen.
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